Geahnt haben es schon viele, aber nun ist es Gewissheit: viele Vorgesetzte und Personalabteilungen verlassen sich nicht mehr länger nur auf die eingereichten Bewerbungsunterlagen. Immer öfter werden Bewerber auch auf ihre Online-Profile im Internet hin überprüft. Daher sollten Bewerber ihren digitalen Fußabdruck im Auge behalten und darauf achten, was und worüber sie in sozialen Netzwerken schreiben. Schnell kann ein unbedachter, vermeintlich privater Kommentar zum unangenehmen Bumerang werden.
Social-Media-Profile verraten mehr als ein klassischer Lebenslauf
Der Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist heute in irgendeiner Form in einem Forum oder einem sozialen Netzwerk registriert. Personaler nutzen solche Netzwerke, um sich über Bewerber ein besseres Bild machen zu können. Social-Media-Profile verraten in der Regel mehr als ein klassischer Lebenslauf, der oftmals speziell auf die ausgeschriebene Stelle und/oder das Unternehmen angepasst wurde.
Für mehr als die Hälfte aller Personal-Manager (55 Prozent) spielen Online-Profile eine wichtige bis sehr wichtige Rolle bei der Bewerberauswahl. Daher sollten Bewerber – und im Übrigen jeder andere auch – bedenken, was er oder sie für einen digitalen Fußabdruck im Internet hinterlässt, denn das Internet vergisst nicht. Um seine Online-Reputation zu verbessern, lohnt es sich daher, seine Social-Media-Profile regelmäßig zu aktualisieren und ebenso lückenlos aufzuarbeiten wie einen klassischen Lebenslauf aus den Bewerbungsunterlagen.
Digital Recruiting
Etwa 43 Prozent der Personalverantwortlichen sind davon überzeugt, dass der digitale den traditionellen Lebenslauf in naher Zukunft ablösen wird. Demgegenüber aber steht, dass nur gerade mal 25 Prozent der HR-Manager selbst soziale Netzwerke für die proaktive Suche von neuen Mitarbeitern verwenden. Dabei lassen sich potentielle Top-Fach- und Führungskräfte sehr leicht über entsprechende Business-Netzwerke wie Xing identifizieren. Im Moment scheitert es in vielen Unternehmen einfach an den internen Ressourcen. Das heißt, es fehlt an geschulten Mitarbeitern, die sich mit solchen Netzwerken auskennen und mit der systematischen Identifizierung und Ansprache potentieller Talente betraut sind. Daher schalten viele Unternehmen nach wie vor klassische Anzeigen (in Jobportalen und/oder klassisch in Zeitungen)oder beauftragen gleich spezielle Personaldienstleister, die sich auf das Finden und Anwerben von Fach- und Führungskräften spezialisiert haben.
Optimierung von Social-Media-Profilen
Die Optimierung des eigenen Social-Media-Profils kann daher nicht schaden. So sollte der digitale Lebenslauf mit dem klassischen Lebenslauf aus den Bewerbungsunterlagen abgeglichen werden und weitestgehend übereinstimmen. Widersprüche in den Lebensläufen sollten unbedingt vermieden werden, da man sonst seine Glaubwürdigkeit riskiert.
Der digitale Lebenslauf in öffentlich zugänglichen Profilen sollte immer aktuell sein. Wichtig sind dabei vor allem die Kontaktdaten sowie die bisherigen beruflichen Stationen inklusive einer kurzen und prägnanten Beschreibung der bisherigen Tätigkeitsfelder.
Besonders wichtig ist, dass Privates auch privat bleiben sollte. Auf persönliche Details sollte in Business-Netzwerken wie Xing verzichtet werden. Auch auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken ist Vorsicht geboten, denn das Internet vergisst nicht. Manchmal ist es besser, sich lieber ein neues Profil zu zulegen, falls frühere Aktivitäten (Texte, Bilder, Video) doch allzu wild waren.