Es ist eines der großen Themen der Persönlichkeitsentwicklung und damit auch der beruflichen Angelegenheiten, vor allem, wenn es um Selbstständigkeit und Unternehmensgründung geht: Die Stimme des Umfelds. Viele scheitern mit ihren Plänen schon im Vorfeld, nämlich am Gedanken, was “die anderen” dazu sagen würden.
Freiwillige Selbstkontrolle
Die Angst vor der Meinung anderer ist vielleicht sogar die größte Fessel, die wir uns umschnallen können. Diese Angst hemmt und hindert. Sie kostet Kraft, Energie, Selbstbewusstsein und letztendlich auch Lebensglück.
Die Angst, nicht zu entsprechen, sabotiert unser Leben und wenn man sie nicht überwindet, wird man irgendwann und irgendwo in seinem Leben stecken bleiben und nicht mehr vorwärts kommen.
Viele Prominente, die “es geschafft haben” polarisieren zum Beispiel. Man hasst sie oder liebt sie. Ganz gewiss könnten diese Leute nie dort stehen, wo sie sind, wenn sie auf Meinung anderer nicht pfeifen würden. Fast alle wirklich erfolgreichen Menschen, die etwas aufgebaut haben, wären wahrscheinlich gescheitert, wenn sie andauernd nur versucht hätten, ihrem Umfeld zu gefallen.
Machen Sie eine Forschungsreise in Ihr Innerstes
Wie ist das mit Ihnen? Was machen Sie alles, nur um anderen zu gefallen?
Da werden Sie jetzt spontan sagen, dass Ihnen dazu nicht viel einfällt, oder?
Klar, denn es spielt sich alles im Unterbewusstsein ab und kann meist nur durch sehr konsequentes und tiefes In-Sich-Gehen gefunden und betrachtet werden.
Denn dies ist der erster Schritt: Das Suchen und Erkennen dieser Angst, denn den meisten von uns ist nicht bewusst, dass da dieser kleine Teufel ist, der uns das Leben schwer macht und der ein bestimmendes Element des Alltags ist.
- Können Sie ohne Flau-Gefühl im Magen, fremde Fremde ansprechen?
- Denken Sie sich bei Ihren Handlungen automatisch: “Was denkt dieser und jener darüber?” oder “Was könnten die Verwandten und Bekannten sagen?”
- “Darf ich die Wahrheit sagen, auch wenn ich damit anecke?”
Kommt Ihnen sowas bekannt vor?
Wir tun permanent Dinge, um anderen zu gefallen bzw. um nicht aufzufallen.
Man denke nur an die auffälligsten Sachen wie Make Up, Klamotten usw.
Schon vom Kindesalter an programmieren wir uns fast schon absichtlich darauf, einem gewissen Bild zu entsprechen. In einigen Situationen mag das auch gut sein, aber irgendwann im Erwachsenen-Alter sollte man dann schön langsam damit beginnen, Inventur im Unterbewusstsein zu machen, um alles hinauszuwerfen, was da an negativen Glaubenssätzen herumliegt.
Es ist also notwendig, zu sagen: “Nein, aus, Schlussstrich. Ich werde nicht mehr mein ganzes Verhalten, meine Energie, mein Leben eigentlich an andere abgeben. Ich bin selbst für mich verantwortlich.”
Das trügerische Selbstbild
Wir Menschen suchen immer nach Bestätigung – von Natur aus.
Es mag sich dabei um ein evolutionäres Überbleibsel handeln. Vielleicht hat diese Angst vor der Meinung der anderen unseren Vorfahren das Leben erleichtert oder gerettet.
Heutzutage aber stirbt niemand mehr wegen Unbeliebtheit. Nicht einmal wegen eingebildeter Unbeliebtheit, denn in den allermeisten Fällen ist diese Angst ja sogar völlig unbegründet und regelrecht grotesk.
Die fixe Überzeugung: “Hilfe, alle schauen mich an!” ist so ein Beispiel.
Das Selbstbild also definiert uns. Im Unterbewusstsein werden über die Jahre hinweg unzählige Glaubenssätze gespeichert, die eigentlich nur eins sind, nämlich falsch und destruktiv.
Die gute Nachricht: es steht jedem frei, sich und sein Selbstbild einfach neu zu definieren.
Unser aktuelles Ego ist nicht in Stein gemeißelt. Aber all jene, die sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben, glauben, dass dem so ist.
Denn das Ego will nicht, dass es hinterfragt wird. Arbeit an sich selbst ist mühsam und tut nicht selten auch wirklich sehr weh in der Seele. Trotzdem muss man da durch, wenn man im Leben weiterkommen will.
Nehmen Sie sich die Zeit und definieren Sie sich neu. So generieren Sie allmählich eine Art inneren Kompass, der Ihnen dann die Richtung anzeigt.
Und hinterfragen Sie Ihre soziale Konditionierung!
All die eingelernten Werte, Ziele, Glaubenssätze, die oft nur einen einzigen Zweck haben: Wir sollen brave Schäfchen in der Masse sein. Nur nicht anecken!
Die Matrix sagt: Sie müssen so sein wie alle. Oder?
Nein, das müssen Sie nicht.
Man kann mit ganz simplen Dingen gegen die Matrix vorgehen.
Stellen Sie sich der Angst häppchenweise und steigern dann kontinuierlich.
Versuchen Sie mal ausnahmsweise nicht gestylt zur Arbeit, Uni, Schule zu gehen.
“Ja, aber dann gucken mich doch alle komisch an!”, nicht wahr?
Na und? Selbst wenn!
Wenn Sie das dann mal verinnerlicht haben, wird Ihnen ein Licht aufgehen und Sie werden immer lockerer und authentischer. Mit jedem Mal. Versprochen.
Steigerung des Mutes
Als nächstes könnte man dann versuchen, einen Fremden auf der Straße in ein Gespräch zu verwickeln und dabei cool zu bleiben.
Sehr mutig ist dann schon, ein Youtube-Video von sich selbst zu machen und es quasi der ganzen Welt zu präsentieren. Und freuen Sie sich auf jene entzückenden Hasskommentare, die man nicht erst bestellen muss, denn die kriegt jeder gratis quasi als Übungsmaterial ab.
Probieren Sie es einfach aus. Sie werden schnell merken, wie lächerlich diese Angst vor der Meinung der anderen in Wahrheit ist und wie sehr Sie sich selbst jahrelang damit gequält haben.