Ein aktuelles Liebkind der New Economy ist das Multi Level Marketing, kurz MLM.
Man kann nun davon halten, was man will, und jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen, aber es lässt sich nunmal eines nicht leugnen (und das tun die MLM-”Unternehmer” auch gar nicht): Es geht hier ausschließlich ums “schnelle”, passive Einkommen und um sonst gar nichts.
Keinen Network-Marketer interessiert, was verkauft wird und wem. Es gibt meistens nicht einmal ein Produkt, nur das bloße Zwischenschalten in einen Kaufprozess. Das klingt so einfach und risikolos, dass global vermehrt auf diesen Zug aufgesprungen wird. Man kann schon fast von einer Seuche sprechen und das Internet wird von sinnlosen Nischenseiten überflutet.
Trotz aller Kritik gibt es natürlich ein paar Vorteile beim MLM. Hier nun einige Aspekte, die zeigen, dass es bestimmt für den einen oder anderen ein erstrebenswertes Ziel sein kann, sich in diesem Bereich zu engagieren.
1 Investition und Geld
Klassisches Unternehmen:
Die Gründungskosten belaufen sich hier auf viele, viele tausend Euro. Das hat man nicht einfach so zur Hand. Dieses Geld muss erst von irgendwo herkommen und dann auch wieder getilgt werden. Wer kein gut ausgebautes Netzwerk, ausreichend Rücklagen und auch viel Glück hat, kann von einem klassischen Unternehmen heutzutage nur träumen.
MLM:
Beim Networkmarketing ist man schon mit paar hundert Euro dabei.
Es ist ein schnelles und relativ bequemes Einkommen und wenn man es schlau angeht, muss man fast keinen Finger dafür krumm machen. Man lässt die Arbeit machen, und weil es nicht um Qualität geht, reichen auch Dumpinglöhne für Studenten.
2. Risiko und Scheitern
Klassisches Unternehmen:
Geht ein Unternehmen pleite, trifft das viele Menschen. Ein Konkurs ist aber bei klassischen Unternehmen nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust und bedeutet Arbeitslosigkeit für die Belegschaft, sondern es nagt auch am Ruf der Verantwortlichen.
MLM:
Ein Scheitern ist hier halb so wild . Auch was den Leumund betrifft. MLM wird außerhalb der MLM-Szene eigentlich gar nicht wahrgenommen, weshalb auch kaum jemand eine Träne vergießt, wenn einmal ein Projekt in den Sand gesetzt wird. Wo kein Wert, da auch kein Verlust.
Und wer sagt denn, dass man nicht auch irgendwann ein klassisches Unternehmertum in Angriff nehmen kann und als Einstieg, quasi zum Verdienen der ersten Sporen, im MLM sein Glück versucht. Das wäre zumindest eine Investition in die Zukunft.
3. Geschäftsentwicklung und Ausbildung
Klassisches Unternehmen:
Man muss im herkömmlichen Unternehmertum alles selbst machen, muss sich um alles kümmern und ist auch noch für alles letztverantwortlich. Das ist eine Bürde, die nicht jeder tragen kann.
MLM:
Im Multi Level Marketing kann man darauf vertrauen, fertige Strukturen verwenden zu können. Man setzt sich quasi in gemachte Nester und man muss auch nicht viel lernen oder lehren. Ein paar einschlägige Videos reichen aus, um mitten drin statt nur dabei zu sein. Letzten Endes ist es eine Sache der Persönlichkeit, ob man eher um Unternehmer taugt oder zum New Economist.
4. Konkurrenz
Klassisches Unternehmen:
Es gilt das Gesetz des Marktes und der Konkurrenz. Man hat Partner, aber man hat auch jene, die es im Kampf um den Kunden, auszustechen gilt. Jahrzehntelang hat man den BWL-Studenten beigebracht, das man nur Erfolg haben kann, wenn ein anderer im Gegenzug scheitert. Es hat sich einstellungsmäßig zwar einiges getan, aber diesbezüglich gibt es noch genügend Luft nach oben.
MLM:
Hier profitieren alle voneinander. Man versucht nicht, sich gegenseitig etwas weg zu nehmen. Man findet, dass Geben seliger ist, denn Nehmen.
Es ist alles eine große Familie und wer was anderes behauptet, der wird geächtet.
Für wen ist MLM also eine überlegenswerte Alternative?
Für viele Berufstätige, die sich entweder ein zweites Standbein schaffen wollen oder vorhaben, ihr bisheriges Arbeitsleben überhaupt gänzlich umzukrempeln und dafür nicht viel Risiko auf sich nehmen wollen, kann das Multi Level Marketing, wie auch die meisten anderen Betätigungsfelder der New Economy eine gute Alternative sein. Ausprobieren kann man ja schließlich alles und dann wird man sehen, ob man hieran Freude hat.