Schlechte Chefs gibt es eh schon genug
Es ist logisch, dass jede Führungsposition auch gleichzeitig eine Machtposition ist, doch Allmachtsfantasien und willkürliches Handeln haben in der Chefetage einfach nichts zu suchen. Darum: Hinterfragen Sie Ihren Führungsstil laufend. Auch Sie lernen niemals aus.
Ein mieser Boss wird langfristig keinen Erfolg haben
Diktatoren und herrische Monarchen sind zurecht nicht besonders beliebt. Vielleicht werden sie von Geschäftspartnern und von der Konkurrenz geachtet, aber selten von der eigenen Belegschaft.
Und wenn die Mitarbeiter unter einem Machtmenschen leiden, leidet auch das Betriebsklima und damit letzten Endes auch der Erfolg des Unternehmens. Das ist auch gar kein Geheimnis, denn nicht umsonst setzen immer mehr größere Konzerne in den Zweigstellen auf Manager, die eher den kumpelhaften Typ verkörpern. Ein moderner Führungsstil bekräftigt die Mitarbeiter, statt sie zu klein zu halten.
Ein guter, modern agierender Chef begegnet seinen Angestellten immer auf Augenhöhe. Er demonstriert nicht bei jeder Gelegenheit seine Macht und vergisst nicht, dass auch er einmal klein angefangen hat.
Beherzigen Sie, zumal, wenn Sie brandneu in Ihrer Chefposition sind, die folgenden Ratschläge und Ihre Belegschaft wird Sie lieben. Und auch das ist schließlich ein Teil des Gesamterfolgs.
Kein Größenwahn bitte
Auch wenn Sie als Chef natürlich ein besseres Gehalt beziehen und die Firma nach Außen repräsentieren müssen, muss man es mit der Zurschaustellung der Position ja nicht übertreiben.
Sie dürfen sich da gerne ein Beispiel an den jungen Silicon Valley Chefs nehmen, die fast allesamt auch den einfachen Typen von Nebenan raushängen lassen. Sowas kommt viel besser an bei den Mitarbeitern. Sicher sollen Sie nicht auf Luxus verzichten, aber allzuviel davon schürt nur Neid.
Eine klare Linie haben
Als Vorgesetzter muss man laufend Entscheidungen treffen. Und diese Entscheidungen müssen eine gewisse Linie verfolgen. Die Mitarbeiter kennen sich ansonsten nicht aus und werden unsicher. SIE müssen der Fels in der Brandung sein; der Kapitän, der die Fahrtrichtung vorgibt. Nur dann werden Ihre Mitarbeiter Sie auch respektieren.
Also nicht wanken, schwanken oder gar umfallen!
Erst kommt die Realität, dann das Recht haben
Es ist ein Irrtum, dass die Deutungshoheit über richtig und falsch größer wird, je weiter oben der betreffende Mensch in der Hierarchie angesiedelt ist.
So Dinge wie Wahrheit kümmern sich nämlich nur sehr marginal um die Position in der Firma. Es wird Ihnen schon kein Zacken aus der Krone fallen, Fehler, die Sie machen auch zuzugeben und dazu zu stehen. Der Respekt Ihrer Angestellten wird dadurch sogar eher wachsen, denn es gehört eine gehörige Portion Selbstvertrauen und menschliche Größe dazu, sich selbst zu hinterfragen und im Bedarfsfall auch Fehler zuzugeben.
Nicht Wasser predigen und Wein trinken
Als Chef sollten Sie Vorbildwirkung haben. Ihre Mitarbeiter sollen sich schließlich auch an Ihre Anweisungen, Vorgaben und Regeln halten. Dann sollten Sie das auch selbst so handhaben.
Beispiel Pünktlichkeit.
Es motiviert nicht besonders, jeden Tag pünktlich zur Arbeit zu kommen, während der Vorgesetzte grundsätzlich lieber im Laufe des Tages, wenn überhaupt, eintrudelt.
Das schürt ein unangenehmes Klima und lässt auch die Mitarbeiter die aufgestellten Regeln hinterfragen und gegebenenfalls etwas lockerer auslegen. Und das ist der Anfang vom Ende, sprich das Miteinander und die Leistungsbereitschaft beginnen zu bröckeln.
Kumpelchef – ja oder nein?
Diese Frage muss sich jeder neue Vorgesetzte ziemlich bald stellen, denn nicht nur der weitere Verlauf der sozialen Beziehung zu den Angestellten hängt davon ab, sondern damit natürlich auch Gedeih und Verderb der eigenen, weiteren Karriere.
Privates und Geschäftliches sollten tunlichst getrennt werden, auch wenn Sie einen freundschaftlichen Umgang mit den Mitarbeitern pflegen. Denn Interessenskonflikte, Autoritätsverlust und Neidgenossenschaften werden sonst nicht lange auf sich warten lassen.
Diese Grundsatzfrage sollten Sie wirklich gleich von Anfang an festlegen und sich vom ersten Moment an danach richten, denn umkehren lässt sich das ganze nur mehr sehr schwer und mit reichlich Verlusten im zwischenmenschlichen Bereich.
Ein Teamplayer sein
Halten Sie sich immer wieder vor Augen, dass Sie ohne Ihr Team im Grunde nichts sind. Wie ein König ohne Königreich. Jede Abteilung braucht eine Führungsperson und die sind nunmal Sie. Das bedeutet oft genug auch, dass Sie Ihre Leute gegenüber höheren Hierarchien vertreten müssen und das können Sie nur, wenn Sie sich als Teil dieser Gemeinschaft verstehen und nicht ausschließlich als Vorgesetzter.
Und last but not least:
Bleiben Sie einfach in erster Linie Mensch
Auch Chef sein schützt vor Persönlichkeitsbildungspflicht nicht. Ganz im Gegenteil. Mit der Verantwortung wächst auch die Notwendigkeit, sich laufend weiter zu entwickeln.
Sie haben im Berufsalltag andauernd die Möglichkeit, an Ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und Ihre Leaderskills zu optimieren, denn wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, wird keinen langfristigen Erfolg haben.
Sie sind immerhin der Anführer einer Belegschaft, und nur wenn Sie mit gutem Vorbild vorangehen, wird Ihnen der Rest der Mannschaft in den Erfolg folgen.