Zugegeben, der Titel ist diesmal ein klein wenig provokant, aber ich denke, nun habe ich Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
Lassen Sie uns einmal ernsthaft überlegen, ob die Offensive für Gleichberechtigung in der Arbeitswelt, sowohl was das Ernst nehmen, als auch den Lohn-Tüten-Umfang betrifft, irgendwas bewirkt hat.. (Und wir reden jetzt nicht vom Frauenprofi-Fußball, denn das überlassen wir den Stammtischen.)
Gleichberechtigung und Gleichstellung
Nein, es ist nicht allzu viel passiert in Punkto Gehälterangleichung, denn es ist eine Sache, ob man etwas nur fordert, aber eine völlig andere, ob man diese Forderung auch fördert. Und die meisten Förderungen verpuffen nunmal im Äther, wenn “der Markt” es anders will.
Aber man kann nicht alles immer auf “die da oben” schieben. Warum fordert die Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit wie Gleichstellung ein, und jammert dann nur sehr verhalten über das nicht Eintreten dieses Zustands. Wir sind also alle ein bisschen Mitschuld an Missständen wie diesem.
Vielleicht müsste man den Hebel wirklich schon viel früher ansetzen. Es hat sich auch in den letzten Jahrzehnten am gesamten Rollenbild von klein auf nicht viel geändert. Noch immer werden Knaben und Mädchen typisch und spezifisch erzogen. Hier das Auto, dort die Puppe. Vereinen tut die beiden nur der Flat-TV.
Ob das nun so ist, weil Mann und Frau nunmal tatsächlich verschieden sind, was man, wenn man mal genau hinschaut, ja sogar von außen recht gut sieht, oder ob erst die Erziehung die Menschheit in zwei Gruppen teilt, soll nicht unser Thema sein. Denn auch eine grundsätzliche Andersartigkeit rechtfertigt in keinster Weise irgendeine Benachteiligung.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Mädchen dann im Alter von 15 oder 16 ihr Glück größtenteils in die Berufen suchen, die immer schon für Frauen reserviert waren.
Typische Frauenberufe 2016
Wenn heute ein junges Mädchen ohne Universitätsambitionen bzw. Chancen auf Abitur und weiteren Bildungsweg ins Berufsleben einsteigt, wird sie ziemlich wahrscheinlich Erzieherin, Arzthelferin/Krankenschwester, Friseuse, arbeitet im Büro, als Verkäuferin oder im Reinigungssektor.
Größtenteils handelt es sich also um Berufe, die im Dienstleistungs- und Pflegebereich angesiedelt sind. Im weitesten Sinne.
Die typischen Frauenberufe sind so genannte Sackgassenberufe. Arbeitsplätze ohne Karriere-Chancen. Und zumeist bleiben die Damen auch ihr gesamtes Berufsleben genau dieser Sparte treu. Die Chancen auf gutes Gehalt sind da fast logischerweise gleich null.
Wo man als Frau sehr gut verdienen kann
Es ist und bleibt eine Sache der Ausbildung. Mit Studium ist alles sehr viel klarer. Über 4000 Euro pro Monat können Sie als Frau verdienen, wenn Sie beispielsweise im chemisch-pharmazeutischen Bereich tätig sind.
Frauen im Bereich Human Ressources und Personalmanagement sind ebenfalls im oberen Lohnsegment angesiedelt.
Und auch als Juristin oder Mathematikerin können Sie sich über ein nettes Einkommen freuen.
Die genannten Ausbildungen bzw. Berufe sind die derzeit bestbezahlten Stellen und in diesen Sparten ist die Gleichstellung bezüglich Gehalt auch sehr viel selbstverständlicher als anderswo. Oft liegen hier sogar leichte Vorteile für weibliche Probanden vor.
Es liegt -ab einem gewissen Alter- in jederfraus eigener Hand, welchen Beruf sie ergreift. Und in weiterer Folge natürlich auch, was sie daraus macht.
Dass es in der Praxis und im Durchschnitt noch immer so ist, dass Frauen vergleichsweise schlechter bezahlt werden, ist ein Umstand, an dem weiter gefeilt werden muss. Bis es zu optimalen Schlaraffenland für alle, kann man sich aber vielleicht damit trösten, dass man als Frau ja im übrigen Leben nicht so sehr von Nachteilen gegenüber Männern gepeinigt ist.