Wenn Sie ein Unternehmen gründen oder etwas Ähnliches erschaffen wollen, gibt es genügend Dinge, die bereits im Vorfeld zu bedenken sind. Dabei kommt allerdings ein Aspekt fast immer zu kurz: Die Frage der Größe, die das Unternehmen einmal haben soll. Ja, lachen Sie nicht, denn so selbstverständlich ist das Dogma “Je größer, desto besser!” auch wieder nicht. Es sei denn, es geht wirklich nur um den Profit. Aber ganz im Vertrauen: auch der Kapitalismus hat seine Grenzen.
Ein Plädoyer für KMUs
Es ist ein erschreckendes Faktum, dass ein Großteil der Klein- und Mittelbetrieb (KMU) vor sich hin dümpelt. Es ist für viele ein anhaltender Kampf ums schiere Überleben. Dabei sind es gerade diese Betriebe, die meist mit wirklichem Herzblut und Engagement geführt werden. Aber leider: die Ansätze, hier die besten Bedingungen zu schaffen, kommen erst gar nicht in Frage oder werden eben nicht realisiert.
Also: soll es ein Weltkonzern werden oder lieber ein übersichtlicher Betrieb mit familiärer Atmosphäre? Trotz der widrigen Umstände.
Man könnte einfach sagen: “Ach, das ergibt sich im Laufe der Zeit von selbst.” Ja, das stimmt schon, doch wenn man erst einmal im Prozess des Wachsens ist, bemerkt man es wahrscheinlich gar nicht mehr, wenn man den Zenit überschritten hat oder in Höhen steuert, die mehr Umstände machen als Freude.
Nimmt man sich jedoch schon zu Beginn vor, dass eine bestimmte Marke nicht überschritten werden soll, kann man rechtzeitig eingreifen.
Das ewige Wachstum gibt es nicht
Wer klein bleiben will, vielleicht sogar Alleinunterhalter in seinem Business, hat einige Nachteile, aber auch viele Vorteile. Sprechen Sie doch mal sowohl mit jenen, als auch mit solchen.
Da gilt es eben abzuwägen.
Je größer, umfangreicher und verzweigter, desto schwieriger ist es auch, ein Unternehmen zu lenken. Irgendwann fehlt der Überblick und da man alles nur noch delegieren kann, hat man als Boss vielleicht wirtschaftliche Erfolg, aber eigentlich keinen Bezug mehr zum eigentlichen Betrieb. Spätestens dann ist das ganze wirklich nur mehr eine Geldmaschine ohne Bezug zum eigentlichen Motiv.
Das Gesetz des Kollabierens
Es gibt das unendliche Wachstum nicht. Nirgendwo. Immer kommt früher oder später der Punkt des Zusammenbruchs oder des Niedergangs. Ob das nun ein Konzern ist, der sich zu Tode wächst oder ein Imperium, das sich durch Zentralismus von innen her selbst demoliert. Darum: ein Unternehmen zu gründen, bei dem man immer den Überblick behält und alle Vorgänge nachvollziehen kann, ist, abgesehen von den herrschenden strukturellen Umständen der Politik, auf jeden Fall festes Gefüge.
Wenn ich aber 1000 Mitarbeiter habe und davon vielleicht 100 persönlich kenne…kann das wirklich zufrieden stellen?