Wer beim Bewerben gewisse Grundregeln beachtet, kann bei Unternehmen viele Pluspunkte sammeln. Marion Matter, Ausbildungsleiterin bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, gibt Schulabgängern einige Tipps.
1. Schreiben Sie lieber wenige qualifizierte Bewerbungen, als sich mit einem Standardschreiben bei sehr vielen Unternehmen zu bewerben.
2. Informieren Sie sich vor dem Verfassen einer Bewerbung im Internet über das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben möchten, und über den angestrebten Ausbildungsberuf. Fast alle größeren Firmen haben eine Homepage, auf der alles Wichtige über das Unternehmen und dessen Ausbildungsangebot steht.
3. Informieren Sie sich auch in Ihrem privaten Umfeld über den angestrebten Beruf und machen Sie, wenn möglich, vorab entsprechende Praktika. Je klarer Ihre Vorstellung vom angestrebten Beruf ist, umso einfacher fällt Ihnen das Bewerben und desto sicherer bekommen Sie einen Ausbildungsplatz.
4. Bedenken Sie als Schüler einer Abgangsklasse: Die Personalabteilungen messen den „Kopfnoten“ in den Schulzeugnissen (für Verhalten und Mitarbeit) meist eine hohe Bedeutung bei. Sie dienen ihnen als Indikator für das Engagement und die Teamfähigkeit eines Bewerbers. Entsprechendes gilt für die Fehltage: Sie sind für die Unternehmen ein Indiz, wie zuverlässig und belastbar ein Bewerber ist.
5. Generell gilt: Unternehmen sind auch die berühmten Schlüsselqualifikationen wichtig. Sie wollen wissen: Wie lern-, team- und kommunikationsfähig ist ein Bewerber und wie eigenverantwortlich löst er Aufgaben? Gehen Sie hierauf im Anschreiben ein.
6. Lassen Sie den Entwurf des Anschreibens nochmals von schreiberfahrenen Erwachsenen gegenlesen. Denn für die Unternehmen sind die Anschreiben eine Art „erste Arbeitsprobe“ – gerade bei Büroberufen.
7. Lesen Sie (zumindest) in den Tagen vor einem Bewerbungsgespräch die Tageszeitung. Denn in Bewerbungsgesprächen stellen die Interviewer zuweilen tagesaktuelle Fragen – beispielsweise um zu klären, ob der Bewerber sich für Wirtschaftsthemen interessiert.
8. Mit dem Start Ihrer Berufsausbildung treten Sie in die Erwachsenenwelt ein, und dort gelten teils andere Regeln als im Schulalltag – auch bezogen auf die Kleidung. Signalisieren Sie durch die Kleidung, die Sie beim Bewerbungsgespräch tragen, dass Sie für den Eintritt in die Arbeitswelt bereit sind.
9. „Übung macht den Meister.“ Das gilt auch fürs Bewerben. Wer unsicher ist, sollte das (Antwort-)Verhalten im Bewerbungsgespräch vorab in Rollenspielen mit Freunden und Verwandten üben.
10. Überlegen Sie sich eine glaubhafte Begründung dafür, warum Sie sich gerade für den Beruf x interessieren und beim Unternehmen y beworben haben. Denn danach wird in jedem Bewerbungsgespräch gefragt.
Marion Matter
Zur Autorin: Marion Matter ist Ausbildungsleiterin bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall.